„The Circle“ – Dieser Gebäudekomplex, den die Flughafen Zürich AG und Swiss Life zusammen realisierten, dient nicht primär dem Flugbetrieb. Denn bereits heute sind mehr als die Hälfte aller Nutzer des Flughafens Zürich keine Passagiere. Auf einer Grundstücksfläche von 30.000 Quadratmetern entstand vielmehr eine kleine Stadt mit Wegen und Plätzen. Dort gibt es zwei Hotels, ein Konferenzzentrum, ein medizinisches Zentrum des Universitätsspitals Zürich, Showrooms und Restaurants sowie Büroflächen.
2010 hatte der Architekt Riken Yamamoto den Wettbewerb gewonnen, 2015 begann die Ausführungsplanung und die Vorbereitungen zum Bau, und 2020 wurde „The Circle“ eröffnet. Die HRS Real Estate AG, die größte privatgeführte Gesamtunternehmung der Schweiz, ist für die Planung und Ausführung dieses komplexen Bauprojekts verantwortlich. Eine eigene App basierend auf der Claris-Plattform ist dabei für das Bauunternehmen eine unverzichtbare Stütze.
„Ich schätze an der eigenen App die Effizienz und die einfache Bedienung der Oberflächen. Es hat unsere Arbeit sehr erleichtert und sehr effizient gemacht. FileMaker war für uns eine ideale Lösung.“ – David Mizrahi, Director of Projects, HRS Real Estate AG
Welche Besonderheiten hat das Projekt „The Circle“?
„Das Projekt ist sehr komplex“, sagte David Mizrahi, Director of Projects, HRS Real Estate AG, während der Bauphase, „und das liegt nicht nur an der Vielzahl von Personen, die am Projekt mitwirken. Von den Mitarbeitern des Auftraggebers, den Mitarbeitern unserer Seite und den zukünftigen Mietern des Projekts – wenn man alle Beteiligten hochrechnet, sind es vielleicht so um die 500 bis 600 Personen, die am Bauprojekt beteiligt sind. Es finden mehr als 60 Sitzungen pro Woche statt, wo Tendenzen, Entscheidungen und Anweisungen entstehen, die präzise und zeitnah durch die Projektteilnehmer verfolgt werden müssen. Allein die Koordinierung der Sitzungen selbst mit Traktanden, Teilnehmern, Sitzungsort und -zeit wird zu einer Monsteraufgabe.“
Die internationale Ausrichtung war eine weitere Komponente, die beim Projekt berücksichtigt werden musste. Darüber hinaus war das Projekt technisch sehr anspruchsvoll.
Vom Papier zur eigenen App
Die HRS Real Estate AG griff bei der Umsetzung des Projekts auf eine eigene App basierend auf der Claris-Plattform zurück. Die Besonderheit der Lage, die Größe des Projekts und die diversen gestalterischen Ansprüche führten dazu, dass der Gesamtprojektsteuerung der HRS Real Estate AG täglich unzählige Herausforderungen begegneten. Eine eigene App war daher für den Gesamtunternehmer unverzichtbar, um das Großprojekt zu realisieren.
„Das interaktive elektronische Herbeiführen von Entscheidungen, das Management der Spezifikationen von Raumeigenschaften und Bauteilen, die Nachverfolgung der Ereignisse auf der Baustelle, und vieles mehr, wurde mit der entwickelten eignen App wesentlich effizienter“, so Herr Mizrahi.
Das Gesamtunternehmen suchte daher nach einem interaktiven Managementtool, um das Großprojekt zu meistern. Fündig wurden sie bei dem FBA (FileMaker Business Alliance) Partner REALVIEW AG, einem in Zürich sitzendes Unternehmen mit Pascal Christen, das Claris FileMaker basierte Apps für Bau- bzw. Projektleiter anbietet. Unter der Leitung von Herrn Mizrahi und der Mitarbeit von REALVIEW AG entstand eine eigene App für das komplexe Bauprojekt.
Welche Herausforderungen begegneten der Projektleitung?
„Es ging darum, dass die Prozesse effizient verwaltet und die Entscheidungswege dabei verkürzt werden“, erklärte Herr Mizrahi. „Informationen mussten ausgetauscht werden – und das ohne Zeit- und Inhaltsverlust. Die zeitnahe Dokumentation und Kommunikation war sehr bedeutend, um Terminverzögerungen zu verhindern, die wiederum eine fatale Auswirkung auf alle Projekteinheiten haben konnten.“
Besonders bei Großprojekten wie „The Circle“ treffen sehr viele Menschen auf sehr viele Schnittstellen mit vielen Informationen aufeinander. Es stellen sich unzählige Fragen über Entscheidungen, die getroffen werden müssen: Wer plant das? Wer beziffert das? Wer entscheidet das? Wer prüft das auf technischer Art? Und wer prüft die Kosten? Die große Gefahr ist dabei, dass die Informationen verloren gehen und die Entscheidungen aufgrund fehlender Grundlage nicht getroffen werden können, was sich auf das komplette Projekt negativ auswirken könnte.
Wie sah die Arbeit mit der eigenen App auf der Baustelle aus?
„Die eigene App vereinfachte unsere Prozesse“, so Herr Mizrahi. „Entscheidungen über Projektanpassungen, weiteres Vorgehen in diversen Designfragen, Zurückverfolgungen von Bauteilen und das Management in der Logistik der Baustelle sind Beispiele, die über die eigene App gemanagt wurden.“
Jeder der insgesamt rund 10.000 Räume im ganzen Bauprojekt wurde mit einem QR-Code versehen. Dies ermöglichte dem Verantwortlichen, mit einem iPad oder iPhone den QR-Code zu scannen und an Ort und Stelle Informationen des entsprechenden Raumes – wie Materialisierung, gebäudetechnische Anlagen und Anzahl sowie Art der Türen – einzusehen. Auch konnte der Status eines Raumes jederzeit aktualisiert werden, indem beispielsweise neue Fotos hochgeladen oder Mängel elektronisch erfasst wurden.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Projekt ohne die eigens entwickelte App so effizient funktioniert hätte“, resümiert Herr Mizrahi. „Es wäre unmöglich gewesen, diese Flut von Informationen richtig und rechtzeitig zwischen den zuständigen Personen auszutauschen, und dabei die straffe Terminführung des Projektes einzuhalten.“