- Mehrere Millionen Yen werden jährlich durch reduzierte Systemwartungs- und Verwaltungskosten eingespart.
- 2.700 Arbeitsstunden pro Jahreingespart durch verbesserten Zugriff auf Streckeninformationen.
- 1.000 iPhone- und 100 iPad-Geräte für die Dateneingabe vor Ort.
- < 18 Monate Entwicklungszeit für neue App: Safety Communication System.
Die Odakyu Electric Railway verbindet den größten Verkehrsknotenpunkt Japans, Shinjuku, mit einigen der beliebtesten Reiseziele Japans, darunter Hakone und Enoshima. Mit einer über 90-jährigen Geschichte ist Odakyu eng mit der lokalen Gemeinschaft verbunden und hat sich ständig weiterentwickelt, um den Anforderungen einer sich wandelnden Welt gerecht zu werden.
Kürzlich hat Odakyu die Digitalisierung und die Verbesserung der digitalen Kompetenz der gesamten Organisation zu einer wichtigen Initiative gemacht, um dem künftigen Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken. Als Teil seiner ehrgeizigen Strategie zur digitalen Transformation (DX) hat Odakyu einen mutigen Schritt gewagt: die App-Entwicklung mit Claris FileMaker, einer Low-Code-Plattform, intern zu übernehmen.
Diese Umstellung hat sich als echter Game-Changer erwiesen. Durch die Nutzung des Fachwissens der Mitarbeiter vor Ort konnte Odakyu schnell wirkungsvolle Lösungen entwickeln, um Abläufe zu optimieren, Kosten zu senken und seine Mitarbeiter handlungsfähiger zu machen. Hier sind die Berichte von drei In-house-Entwicklern, die diese Transformation vorangetrieben haben und zu Helden der digitalen Transformation von Odakyu geworden sind.
Safety Communication System: Keita Sugiyamas Weg vom Neuling zum Vorreiter.
Im Jahr 2022 wurde Keita Sugiyama, ein ehemaliger Lokführer mit einfachen Programmierkenntnissen, aber ohne Entwicklungserfahrung, mit der Aufgabe betraut, das bestehende System zu ersetzen und die erste FileMaker-App für Odakyu zu entwickeln: das Safety Communication System. Mit diesem System werden wichtige Informationen über die Sicherheit im Bahnbetrieb ausgetauscht, darunter Hinweise, Anweisungen und Berichte über Beinaheunfälle.
„Plötzlich wurde mir gesagt, ich solle ein System mit FileMaker entwickeln“, erinnert sich Sugiyama. „Um ehrlich zu sein, war ich überrascht. Ich fing bei Null an und lernte durch Ausprobieren mithilfe kostenloser Seminare und Ressourcen wie dem Claris YouTube-Kanal."
Trotz der anfänglichen Herausforderungen gelang es Keita Sugiyama dank seiner Vertrautheit mit den Abläufen vor Ort, ein System zu entwickeln, das auf die Bedürfnisse der Benutzer zugeschnitten war. Funktionen wie Vorlagen und automatische Datenkonvertierung reduzierten den Eingabeaufwand für die Mitarbeiter.
Binnen 18 Monaten war das System mit der Unterstützung eines Claris Platinum Partners, der Kotobuki Shokai Corporation, einsatzbereit und sparte dem Unternehmen zig Millionen Yen an Aktualisierungskosten und reduzierte die jährlichen Wartungskosten um mehrere Millionen Yen. Die benutzerfreundliche Oberfläche des Systems, die mit iPhone und iPad kompatibel ist, ermöglichte zudem eine nahtlose Dateneingabe im Außendienst, was die Effizienz auf breiter Ebene steigerte.
Herr Sugiyama kommentiert die Wirkung von FileMaker so: „Es ist intuitiv und visuell bedienbar und hat so die traditionellen Entwicklungshürden überwunden. Da ich kein gutes Englisch spreche, war ich froh, dass ich die Scripts auf Japanisch nutzen konnte.“
Rekken: Yasutaka Itos Tool für Zugführer.
Während der Pandemie hat Yasutaka Ito zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Lokführer die Aufgabe eines FileMaker-Entwicklers übernommen. Seine Aufgabe? Die Entwicklung von Rekken, einer App für Streckeninformationen, die Lokführern die Überprüfung der Strecke erleichtert. Zuvor wurden Streckeninformationen über Tabellenkalkulationen und Papierdiagramme verwaltet, so dass die Lokführer komplexe Daten durchforsten mussten, um ihre Arbeitseinsätze zu finden – ein zeitraubender Prozess.
„Bei der traditionellen Programmierung schreibt man Code, kompiliert und implementiert ihn. Die Möglichkeit, mit FileMaker visuell zu gestalten und Änderungen sofort zu berücksichtigen, war revolutionär“, berichtet Ito.
Rekken führte die Zugbetriebsdaten in einer zugänglichen, für Mobilgeräte optimierten Oberfläche zusammen. Die Fahrer konnten die Streckeninformationen auch bei Betriebsstörungen schnell auf ihrem iPhone oder iPad abrufen. Diese App sparte jährlich etwa 2.700 Arbeitsstunden ein und trug zur Verbesserung der Betriebseffizienz und zur Verringerung der Arbeitsbelastung der Fahrer an ihrem Einsatzort bei.
Werkzeugverzeichnis-System: Yoshiki Kayamas Schritt in Richtung papierloser Abläufe.
Im Jahr 2024 nahm sich die Abteilung Fahrzeugbetrieb eine weitere Effizienzbaustelle vor: die Verwaltung der an Mitarbeiter ausgeliehenen Werkzeuge. Yoshiki Kayama, ein Techniker ohne vorherige Entwicklungserfahrung, ergriff die Initiative. Unter Einsatz von FileMaker entwickelten Kayama und sein Team ein Werkzeugverzeichnis-System, das papierbasierte Prozesse ersetzte, Lagerprobleme beseitigte und die Abläufe an allen Arbeitsplätzen standardisierte.
Durch die Integration des Verzeichnisses in eine von Sugiyama erstellte Mitarbeiter-Stammdatenbank zentralisierte die Abteilung die Informationsverwaltung und vereinfachte Aktualisierungen bei Personalwechseln. „Zunächst konzentrieren wir uns darauf, eine Kultur der Transformation zu fördern“, erläutert Kayama. „Wenn mehr Mitarbeiter die Vorteile erkennen, werden wir das System weiter ausbauen.“
Innovation von innen heraus fördern.
Die Umstellung von Odakyu auf In-house-Entwicklung hat mehr als 10 FileMaker-Apps hervorgebracht, die jeweils auf die spezifischen Anforderungen der einzelnen Abteilungen zugeschnitten sind. Über die Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen hinaus hat dieser Wandel eine Kultur der Eigenverantwortung und Innovation gefördert. Die Mitarbeiter, die am nächsten an den Herausforderungen stehen – Fahrer und Mechaniker – sind nun in der Lage, Lösungen für ihre spezifischen Probleme zu entwickeln.
Aus verschiedenen operativen Abteilungen wie dem Fahrgastservice, dem Fahrzeugbetrieb, dem Tiefbau und der Elektrotechnik kommen ständig neue Entwickler hinzu, was zu einer raschen Ausweitung der Systematisierung im gesamten Unternehmen führt.
Naoto Endo, DX Promotion Projektmanager, hebt die weitreichenden Auswirkungen hervor: „Durch die Möglichkeit, Systeme intern zu entwickeln, sehen die Mitarbeiter, dass ihre Ideen Wirklichkeit werden können. Dieses Bewusstsein treibt digitale Initiativen voran und steigert den Nutzen, den wir unseren Kunden bieten.“
Die Geschichte von Odakyu ist ein Beweis für die Innovationskraft von Problemlösern. Indem sie denjenigen, die die Arbeit am besten verstehen, die richtigen Tools an die Hand geben, können Unternehmen außergewöhnliche Ergebnisse erzielen – und gleichzeitig ihre Teams befähigen, den Weg in die Zukunft zu weisen.